Dienstag, 26. März 2013

Ein Tag Im Leben eines Zwerges

Bei Angroschs Barte, wem soll ich die Geschichten anvertrauen deren Zeuge meine
Augen wurden ?
Mir brennt noch das Auge von unheiligem Feuer und meine Nase wird den Geruch
von Schwefel wohl noch lange nicht verbannen. Doch ich springe zu weit.

Alles begann an einem einem wunderschönem Tag, ein Windtag würde man in den
zwölfgöttergläubigen Regionen wohl sagen. Mitten im Ingerimm - nun ja ich wandere
nun doch schon einige Zeit unter dem grossem Volk. Mein Name ist Borim, Sohn des
Borax und ich durchwandere mit meinem treuem Olporter Aesop ein Land welches euch
inzwischen als Warunkei bekannt ist. Die "Schwarzen Lande", als ob mit finsterer
Farbe Not und Elend auf jedes Feld und jeden Stein gezeichnet ist.

Nun ja, ich bin ja nicht abergläubig. Mein Meister, der hochgeschätzte Ortax,
Sohn des Fadrim, Sohn des Xorrox und Ururururgrossenkel des mächtigen Schaun hat
bestimmt nicht das Zufallsrad konsultiert bevor er mich auf den Weg nach Beilunk
schickte. Ich mied die großen Handelsstraßen und Wege, bewegte mich in Sumu-
gefälliger Weise auf meinen Füssen über die Erde. Erde, wie ich diesen lehmigen
Geruch liebe. Feuchter Stein, Wasser, Erde, Holz aus Erde geboren und natürlich
Feuer. Doch wer von euch versteht schon die Liebe zu den Elementen. Also lasst
mich lieber weiter über meine Wanderung referieren bevor ich wieder zu weit
davonschweife.

Es war also jender Windstag, der meine Schritte auf einen kleinen Weiler nördlich
von Beilunk lenkte. Nur noch wenige Tagesreisen und ich würde endlich mein Ziel
erreicht haben. Doch welch merkwürdiges Schauspiel empfing meine Augen. Einer vom
grossem Volke, dem Gebaren nach ein Krieger vollführte eine Art Ringkampf mit einer
hochgewachsenen blonden Elfe. Nun, ich will es ja niemand verübeln diesen Hühnerdieben
den Kragen umzudrehen, aber irgendwie war die Szenerie doch merkwürdig. Da waren
Soldaten die diese beiden auf unflätige Art und weise anfeuerten. Großes Volk,
Sumu wird bald ihre unwürdigen Knochen empfangen und Sie in Staub wandeln. Nun
vermutlich wird hier meine Prüfung beginnen. Schließlich mag es wenig merkwürdigeres
Geben. Nachdem die Raufbolde offenbar genug hatten schritt ich hinüber und stellte
mich als Borim, Sohn des Borax vor - wie sich dem Anstand geziemt. Der Mittelländer
behauptete ein Ordenskrieger namens Rondra zu sein und für seinen Gott Jartheim hier die
Schwachen zu beschützen - könnte auch umgekehrt sein. Die Elfe entpuppte sich bei
näherem Hinsehen als Halbelfe und stellte sich als Alari Mondschwinge vor. Da die
Stunde schon etwas spät war und es diesem einsamen Weiler ein Gasthof gab begaben
wir uns alle schnell dorthin. Die "Letze Einkehr" ist sehr ländlich.
Es gab allerdings recht anständiges Bier - für großes Volk.
Alari schien die Hitze der Gaststube nicht gut zu vertragen und begab sich lieber
an die fische Luft. Selbstsames Volk, diese Elfen.
Nachdem ich also so richtig gemütlich mein zweites Bier die ausgetrocknete Kehle
hinunterkippte gesellte sich einer der Zwerge zu uns und stellte sich als Kommandeur
der Truppe vor. Er bat uns eine kleine Aufgabe zu übernehmen, ein Bote war wohl
mit den Marschbefehlen etwas überfällig. Freie Kost und Logie sollte unser Schaden
nicht sein.

Während wir so am Tisch saßen betrat eine seltsame in Schwarz gekleidete Gestalt die
Gaststube. Sie wirkte gar so als ob Sie ihre gesamte Herkunft verhüllen wollte.
Beim Wirt bestellte dieser seltsame Geselle ein Bier und schlurfte an unseren Tisch.
Der Elfe war die Frischluft wohl auch bald zu frisch und auch Sie gesellte sich wieder
an unseren Tisch. Scheinbar hatte Sie vorher mit dem Verhüllten eine Art Zwist.
Auf jeden Fall entfernte sich der seltsame Geselle. Während er sich entfernte konnte
ich hören wie Alari leise zu singen begann, und der dunkle Geselle viel noch während
des Schrittes in tonreichen Schlaf. Ich grinste in mich hinein, lieb mir aber nichts
weiter anmerken. Bei nachfrage gab Alari an, daß dies dunkle etwas ein Goblin namens
Goglmogl sei und sein Benehmen sie wohl nicht das feinste. Tja, Goblin - was soll
ich da sagen ?

Wir, die wir noch Herren unserer Sinne waren begaben uns alsbald zur Ruhe und versprachen
dem Hauptmann seinen Boten zu suchen sobald das Licht des neuen Tages dämmerte.
Nach einer ruhigen Nacht und einem kräftigem Frühstück schritten wir in südlicher
Richtung davon in Erwartung besagten Boten bald finden zu können.
Einen halben Tagesmarsch entfernt fanden wir bald ein Bild des Grauens. Der Bote
schien in einem Handgemenge entweder gefangen oder getötet worden zu sein. Genau
konnten wir das Bild nicht schnell auflösen. Ein stark gerüsteter Krieger, gewandet
in einer goldenen Brustplatte lag fein säuberlich in der Mitte durchtrennt am Wegesrand.
In der einen Hand eine geöffnet Bernsteinfarbende Phiole. Was immer ihn getötet hatte,
die Waffe welche das vollbracht hat steckte noch im Boden. Einen halben Stein sauber
durchtrennt, als ob das ein Rasiermesser wäre. Während ich mit meinem Gefährten
theorien spann, was sich wohl abgespielt haben mochte, packte dieser Gogelmogel
das Schwert um es wohl näher zu begutachten. Ein glasiger Ausdruck in seinen Augen
lies mich stutzig werden, aber der Moment ging schnell vorüber. Und so diskutierten
wir ob wir nun zurück in den Öden Weiler sollten und den Vorfall berichten oder
den Wagenspuren in die Wälder folgen. Auch Beilunk wäre noch eine Alternative gewesen.
Mitten in unsere Diskussion sprengte ein Beilunker Reiter. Das Blut troff aus einer
Pfeilwunde doch er ritt am Rande seiner Kräfte weiter in Richtung des öden Weilers.
Der Geweihte sah seine Aufgabe darin, diesem Reiter zu helfen und sprengte ihm
auf seinem Gaul nach. Der Goblin nahm die Gelegenheit beim Schopfe um auf eigene Faust
den Wagenspuren zu folgen.
Tja mein Weg nach Beilunk war gefordert und Alari schien wenig Verlangen zu verspüren
dem Goblin zu folgen. Also beschlossen wir den Weg nach Beilunk fortzusetzen um dort
unsere Wissenslücken zu erweitern.

Weltfremde Augen sehen fremde Welten

Nicht jedem ist bekannt was ein Pen and Paper Rollenspiel ist. In diesem Blog werde ich aus meiner Spiel- und Spielleitererfahrung berichten. Und berichten heißt ich nehme Dich mit in die Haut eines Spielers und berichte was er erlebt hat.